Am Montag gab es in Berlin die offizielle Enthüllung von Google Transit für Deutschland. Der neue Verkehrsservice soll in Zukunft eine nahtlose Planung von Strecken via Google Maps ermöglichen, egal ob zu Fuß, mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum Start wurden bereits die Fahrplandaten der Deutschen Bahn integriert. Wirklich brauchbar ist Google Transit zum jetzigen Zeitpunkt trotzdem nicht. Dafür fehlen immer noch zu viele ÖPNV-Daten. Google scheint sich diesem Problem allerdings Bewusst zu sein. Nach Informationen des Spiegels sind erste Verhandlungen mit mehreren Nahverkehrsbetrieben bereits erfolgreich gewesen.
So haben beispielsweise die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Verkehrsbund Berlin-Brandenburg (VBB) passende Verträge zu der Kooperation unterschrieben. Die Fahrpläne werden allerdings erst gegen Ende des Jahres in Google Maps verfügbar sein. Zusätzlich gilt eine kleine Einschränkung, die den Nutzwert der neuen Daten doch etwas mindert: Im Nahverkehr werden leider nur feste Fahrtzeiten angezeigt, Verspätungen oder andere Echtzeit-Infos gibt es nicht. Peter Vollmehr vom Verkehrsverbund Rheim-Main (RMV) zeigt sich außerdem etwas enttäuscht und kritisiert den voreiligen Start in Kooperation mit der Deutschen Bahn. Ein gemeinsamer Start mit weiteren Nahverkehrsbetrieben hätte Google Transit von Anfang an etwas praxis-tauglicher gemacht.
Doch aus Sicht von Google ist dieser frühzeitige bzw. „unfertige“ Start durchaus richtig gewesen. Die Verhandlungen mit den Nahverkehrsbetrieben ziehen sich nämlich bereits seit zwei Jahre in die Länge. Mit dem vorgezogenen Start von Google Transit dreht Google nun sozusagen das Spiel um und setzt die Gegenseite in Zugzwang (haha, was ein Wortspiel ;-)). Trotz aller Kritik: Google Transit birgt jetzt schon einiges an Potential und wird in Zukunft bestimmt an Bedeutung gewinnen. Mal sehen, wo die Reise hin geht.
Was haltet ihr von Google Transit?
die veröffentlichung ohne auf zögernde gesellschaften zu warten, ist sicherlich richtig, da so sanfter druck ausgeübt wird. ich verstehe an der geschichte nicht, warum die bahn und die lokalen verkehrgesellschaften die rohdaten nicht generell frei (natürlich nach absprache) zur verfügung stellt. allen entstehen hier vorteile und die möglichkeiten für apps wären enorm. denn ich brauche nunmal selten alle 35.000 zugverbindungen, sondern nur meine 3-5. wenn ich dafür eine kleine schnelle app hätte wäre ich sehr zufireden.