Google setzt bei der Verbreitung seiner Softwareangebote wie Android hauptsächlich auf die Hardware anderer Hersteller. Für diese Konzerne bedeutet das wiederum eine gewisse Abhängigkeit. Die zahlreichen Devices müssen an die neuen Softwareversionen angepasst und portioniert werden. Oft sollen unternehmenseigene Benutzeroberflächen für ein eigenes Branding sorgen, die Umsetzung ist dabei nicht immer auf den eigentlichen Nutzer optimiert. Die Zweckgemeinschaft bietet für allen Beteiligten Vorteile wie auch Nachteile, Chancen und Risiken. Der Markt für Smartphone-Innovationen scheint weitestgehend gesättigt, die Nachfolgermodelle sind logische Weiterentwicklungen, oft ohne Wow-Effekt.
Das Smartphone hat als Innovationsmaschine ausgedient
Es scheint sich immer mehr zu zeigen, die Technologie von Morgen, wendet sich ab vom Smartphone, zumindest rückt das Smartphone als Hauptbestandteil aus dem Fokus und wird stattdessen zum Bestandteil einer neuen Geräteverbindung aus mobilem Device und neuer Mediendarstellung. Weg vom einfachen Display und hin zu Virtual Reality bzw. Augmented Reality. Interessanterweise scheinen sich Google und der größte Konkurrent Apple bei der Entwicklung auf die eine oder andere Technik zu konzentrieren. Apple bezieht nach Aussage von Tim Cook die Erweiterte Realität als favorisierte Konzernausrichtung, Google setzt bereit seit einigen Jahren auf mobile Virtual Reality mit entsprechenden Headsets.
Technik von Morgen oder von Übermorgen, was werden wir als nächstes erleben?
Auch wenn es sich bei der Aussage des CEO von Apple auch durchaus um eine reine Marketingstrategie handeln könnte, insbesondere die diesjährige WWDC – Apple Developer-Conference lässt mehr als Aufhorchen. Gezeigt wurde unter anderem ein iOS Device, das einen realen Tisch über die Kamera einscannt und dann als Untergrund für eine Augmented-Reality-Präsentation nutzt. Die beeindruckende Show hatte auch nicht mehr allzu viel mit grob modellierten und ruckelig reagierenden Gegenständen zu tun. Je nach Deviceposition veränderte sich auch der Ansichtswinkel des virtuellen Gegenstandes, und das in beeindruckender Detailtiefe und in absolut harmonischer Bewegungsdarstellung. Wer bei Apple nach dem nächsten “Big Thing“ sucht, sollte diese Entwicklung mit Interesse verfolgen.
Google setzt derweil ganz offensichtlich weiter auf das Erlebnis Virtual Reality. Aktuell mit dem Projekt Daydream und dem passenden Headset Daydream View, entwickelt man in Mountain View step by step. Bereits vor Jahren wurde auf I/O-Conference ein simples Virtual Reality Headset namens Google Cardboard vorgestellt. Diese einfache, aus Pappmasche bestehende Brille zeigte eindrucksvoll, welche Möglichkeiten hinter dieser Technologie stecken. Das simple Cardboard fungierte damals sicher eher als Gadget mit Wow-Effekt, anstatt als ernstzunehmendes VR-Headset. Dennoch, Google legte damit den Grundstein für eine zukunftsfähige mobile Technologie, die heute allerdings ein wenig ins Stocken geraten zu sein scheint.
Wollen die Hersteller auch zukünftig ausschließlich mit Google gehen?
Nicht nur Google möchte sich diese Chance zunutze machen und von anderen Konzernen die Hardware für das eigene System beziehen. Doch die Hersteller haben aus der Bindung an Google Android eigene Rückschlüsse gezogen. Ob Samsung, Sony oder HTC, keine von diesen Unternehmen zeigt sonderlich großes Interesse sich für das Projekt Daydream zu erwärmen und vor allem sich vor den Zug spannen zu lassen.
Die Zeit wird es zeigen ob Google die Technologie vorantreiben und für sich nutzen kann, oder ob Tim Cook mit Apple und seinem Augenmerk auf Augmented Reality erfolgreicher sein wird.