So gut wie jeder Hersteller, der was auf sich hält, hat Smartphones im Angebot. Es gibt sie mittlerweile in allen Größen, Farben und Preisklassen. Android macht es möglich, denn mit dem weitestgehend offenen Betriebssystem muss man sich als Entwickler nicht mehr wirklich um die Software kümmern, es sei denn, man möchte es wirklich oder will bestimmte Komponenten verbauen, die von Hause aus noch nicht unterstützt werden. Da bleibt nur noch die Hardware übrig – und die ist dank moderner Technik recht schnell entwickelt.
Wie läuft die Entwicklung ab?
Klar, am Anfang steht die Idee, ein Smartphone zu entwickeln. In der Planungsphase muss festgelegt werden, was das Gerät alles können soll und in welcher Preisklasse es mitspielen soll. Daraus ergeben sich dann Funktionen oder Eigenschaften, an denen gespart werden kann oder muss. Ein Budget-Phone beispielsweise muss oftmals auf ein Metallgehäuse verzichten – aber mal ehrlich: Da achten doch sowieso die wenigsten drauf, gerade, wenn das Gerät in einer Hülle versteckt wird.
Interessanter ist da schon die Elektronik. Für den Laien gibt es ein paar Eckdaten:
- Welcher Prozessor wird verbaut?
- Wie viel RAM gibt es?
- Wie viel integrierter Speicherplatz ist verfügbar?
- Kann der Speicher per SD-Karte aufgerüstet werden?
- Welche Netze werden unterstützt?
- Auflösungen der Kameras
Das klingt nach nicht so viel, aber es muss implementiert werden. Dies geschieht in aller Regel mit einem CAD-Programm, wobei CAD für Computer Aided Design steht. Dabei gibt es auch Erweiterungen wie MCAD (Mechanical Computer Aided Design) und ECAD (Electronic Computer Aided Design). Diese bauen auf der Idee auf, dass der Computer dem Entwickler hilft. ECAD ist beispielsweise in der Lage, Simulationen durchzuführen, wie der Strom fließen wird und ob die Komponenten alle mit ausreichend Energie versorgt werden.
Testläufe sind nicht zu vermeiden
Um sicherzustellen, dass das Smartphone in der Produktion einwandfrei funktioniert, sind Tests unerlässlich. Die ersten werden aus Preisgründen per Simulation getestet – das spart Kosten, da man keine echte Hardware zu Testzwecken herstellen muss. Günstig für die Tests ist eine nahtlose ECAD / MCAD PCB Datenintegration, damit alle verfügbaren Informationen von den einzelnen Zwischenschritten für den ersten Test zur Verfügung stehen. Daraus lassen sich schon erste Erfahrungen ableiten und auch Fehler finden, die auf mögliche Designschwächen hindeuten können. Beispielsweise funken Bluetooth und WLAN auf ähnlichen Frequenzen, dürfen sich jedoch untereinander nicht stören. Irgendwo müssen auch die Antennen versteckt sein und da man diese aus ästhetischen Gründen nicht wie in den 90er Jahren nach außen legen möchte, sollte das Verhalten möglichst schon vor der Produktion getestet werden.
Die Software kommt dann fast von allein
Der zweite große Komplex beim Smartphone ist die Software. Dank Android ist das jedoch gar nicht mal so zeitaufwändig. Der Hersteller kann Android einfach aus den Repositories herunterladen und seine wenigen notwendigen Anpassungen an die Hardware vornehmen. Das dürfte im besten Fall nur Treiber für Komponenten betreffen und ein Branding. Für die Entwicklung an sich braucht es zunächst aber noch keine richtige Hardware – ein ähnliches Smartphone oder ein Emulator genügen bereits, insofern kann die Entwicklung der Software auch schon parallel zur Hardware-Entwicklung erfolgen. Der Test auf richtiger Hardware ist gegen Ende der Entwicklungsphase natürlich unerlässlich.