Schon seit einigen Wochen hält Peter Molyneux, der ehemalige Spiele-Guru von Microsoft und inzwischen Inhaber der Entwickler-Bude „22 Cans“, die Spiele-Welt in Atem. Immer mal wieder schwappen Berichte über seinen neuesten Streich in die Medien, doch wann es mit dem geheimnisvollen Spiel endlich los geht, bleibt vorerst weiter geheim. Die Rede ist von: „Curiosity – What’s inside the Cube“.
Zunächst sollte das Spiel am 22. August veröffentlicht werden, doch dieser Termin konnte nicht gehalten werden. Dann wurde das Spiel umbenannt, weil man sich von den Google-Suchergebnissen vom Mars-Rover „Curiosity“ bedrängt sah. Aus „Curiosity“ wurde „Curiosity: What’s inside the Cube“. Im zeitgleich zur Umbenennung veröffentlichten Trailer war dann als Veröffentlichungstermin „September 2012“ zu lesen, doch auch der neigt sich langsam aber sicher seinem Ende entgegen.
Inzwischen konnten erste Neugierige das Spiel via Facebook testen und der Beta-Test ist nun offenbar abgelaufen. Seit Freitag sucht man bei 22 Cans via Facebook noch Übersetzer für In-Game-Texte in Deutsch, Französisch oder Spanisch. Es bleibt also weiter spannend bei Molyneux‘ Spiel mit der Neugier.
Worum geht es eigentlich?
Das Spielprinzip von Curiosity: What’s inside the cube“ ist so einfach wie genial: alles dreht sich um einen schwarzen Würfel, dem Menschen auf der ganzen Welt mit Hilfe von virtuellen Werkzeugen zu Leibe rücken können. Ziel ist es, an das Innere des Würfels zu gelangen, denn darin soll sich Molyneux zufolge ein „lebensverändernder“ Preis verbergen. Der Clou: nur ein Mensch auf dieser Welt wird den Preis sein Eigen nennen können und alle anderen werden wissen wollen, was sich darin verbirgt.
Und genau das ist es, was Peter Molyneux mit seinem Spiel bewirken möchte: er möchte herausfinden, wie sich die Nachricht über den Inhalt des Würfels auf der Welt verbreitet, welchen Weg die Meldung in sozialen Netzwerken und in den Medien gehen wird. Molyneux spielt mit der Neugier der Menschen, ein Spiel das enormes Suchtpotential birgt, denn wo kann man die Menschen stärker packen als an ihrer Neugier? Wir reden hier nicht von einer Sucht wie Medien gerne Spielen wie World of Warcraft zuschreiben (manchmal natürlich völlig zu Recht), sondern von einem Potential, das die Menschen nicht mehr still sitzen lässt, sie mitfiebern lässt, sie Geld ausgeben lässt, nur um am Ende vielleicht zu erfahren, welches Geheimnis der schwarze Würfel birgt. Dies erinnert eventuell an etwaige Glückspiele, wo es auch um kleine Einsätze mit dem Ziel den Jackpot zu knacken geht. Jedoch bei Curiosity wird es nur einen Gewinner geben und zwar kämpfen die Teilnehmer um einen geheimen Preis der nach Molyneux „lebensverändernd“ sein wird.
Doch während World of Warcarft die Spieler in eine fantastische virtuelle Welt entführt aus der sie manchmal nur schwer wieder heraus finden, ist es bei „Curiosity: What’s inside the Cube“ eine ganz andere Kraft, die Menschen auf der ganzen Welt an Android- und iOS-Geräte sowie den PC locken wird: die Neugier. Einmal davon gehört will doch fast jeder wissen, wer am Ende den lebensverändernden Preis „gewinnt“.
Eine Reihe von Experimenten
Für Molyneux und 22 Cans ist „Curiosity – What’s inside the cube“ nicht nur eine hervorragende Einnahmequelle (denn außer den kostenlosen Standard-Meißeln können per Micropayment auch noch kostenpflichtige Werkzeuge erstanden werden, die mehr Schaden anrichten), sondern Teil einer insgesamt 22 Spiele umfassende Experiment-Reihe, von denen weitere in den nächsten Monaten erscheinen sollen. Die Ergebnisse aus diesen Experimenten, die bestimmt alle so fantastisch sind wie Curiosity – What’s inside the cube“, sollen dann in ein großes neues Spiel einfließen, auf das die Szene schon jetzt ehrfürchtig wartet…