Nachdem Polaroid schon Anfang des Jahres auf der US-Technikmesse CES eine Digitalkamera mit Betriebssystem Android vorstellte, wird es jetzt etwas handfester: Denn im Gegensatz zu Polaroids SC160 will Nikon seine Coolpix S800c ab Ende September auf den deutschen Markt bringen.
Bilder direkt ins Internet stellen
Die Coolpix S800c kann Fotos und Videos sofort und ohne Umwege in Social-Media-Netzwerken wie Facebook oder Flickr veröffentlichen. Per WiFi lässt sich die Coolpix S800c mit dem Internet verbinden. Surfen im Netz ist ebenso möglich wie das Abrufen von E-Mails, und über Google Play können handelsübliche Apps – etwa Navi oder Spiele – heruntergeladen werden. Vorinstalliert ist die App „myPicuretown“, die auf den Nikon-eigenen Fotospeicherdienst zugreift. Allerdings hat die Kamera kein 3G-Modul; wer sich also gerade nicht in der Nähe eines WLAN-Hotspots aufhält, muss dann doch sein Smartphone oder Tablet hervorkramen, um Zugang zum Netz zu bekommen.
Die verwendete Android-Version 2.3 „Gingerbread“ ist ebenfalls nicht auf dem neuesten Stand – inwieweit sich das als Nachteil etwa in punkto Geschwindigkeit erweist, müssen Tests zeigen. Der 3,5 Zoll große OLED-Touchscreen mit 819.000 Bildpunkten zeigt eine Android-Oberfläche, wie man sie von Smartphones kennt. Auch GPS für Geotagging ist bereits integriert. Einen ersten Eindruck vermittelt das folgende Produktvideo:
httpvh://www.youtube.com/watch?v=WxYVtd-F4_s&feature=youtu.be
Akku schnell leer
Aber die Coolpix S800c will nicht nur die Social-Media-Gemeinde beglücken, sondern auch eine vollwertige Kamera sein. Wie viele Modelle in jüngster Zeit kommt auch der 16-Megapixel-CMOS- Sensor der neuen Coolpix mit rückwertiger Belichtung, was zu einer deutlichen Reduzierung des Bildrauschens gerade bei hohen ISO-Werten führen soll (den ISO-Bereich gibt Nikon mit 125 bis 3200 an).
Das Nikkor-Objektiv bietet einen optischen 10fach-Zoom (umgerechnet auf das Kleinbildformat 25 bis 250 Millimeter Brennweite). Ein optischer Bildstabilisator (Lens Shift) soll für eine ruhige Hand sorgen. Videos nimmt die S800c ebenfalls auf, und zwar in Full-HD-Auflösung (1080p) und mit Stereoton. Der interne Speicher fällt mit 1.7 Gigabyte recht üppig aus und kann mit SD-Karten erweitert werden. Weitere Ausstattungsmerkmale wie Gesichtserkennung oder Effektprogramme sind handelsüblich. Der Lithium-Ionen-Akku wird per USB-Buchse aufgeladen – und das wohl öfters: Nur für 140 Aufnahmen reicht eine Ladung laut Nikon. Betriebsbereit liegt das Gewicht bei 184 Gramm. Der empfohlene Ladenpreis ist mit knapp 400 Euro recht hoch angesetzt, der Straßenpreis wird aber wohl schnell darunter liegen.
Was haltet ihr von der Nikon Coolpix S800c bzw. generell von Android Digitalkameras?