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Servermanagement per Smartphone

Mobiles Server ManagementDie IT-Welt wird in rasendem Tempo mobiler. Wir lesen unsere E-Mails mobil. Wir chatten, skypen, googeln, navigieren und informieren uns über iPhone oder Smartphone. Und wir shoppen, online-banken und schauen Clips und Filme unterwegs in Bahn, Bus, Taxi oder gemütlich auf der Couch oder im Urlaub – mit mobilen Endgeräten, bei denen ein Tablet natürlich nicht fehlen darf.

Doch gehen wir einmal eine Ebene tiefer. Wie sieht es mit dem mobilen Funktionskomfort für die Administration der Server-Hardware aus?

Jederzeit und überall auf einen Serverausfall reagieren? Seinen Server bequem aus dem Urlaub selbst managen? Kein Problem! Wenn man weiß, wie es geht.

Mittlerweile gibt es für die mobile Serveradministration eine ganze Reihe sehr nützlicher Smartphone- und Tablet-Apps, von denen ich hier einige der Wichtigsten vorstellen möchte.

Mobiles Servermanagement mit Plesk

Mobile_Server_Manager_StageDie wohl bekannteste und am weitersten verbreitetste Verwaltungssoftware für Server ist das Parallels® Plesk Panel. Praktisch alle großen Hosting-Provider bieten ihren Kunden – meist kostenlos – diese Administrationssoftware für die Verwaltung ihrer virtuellen Server an. Parallels Plesk Panel ist sowohl bei Administratoren, Agenturen als auch Endanwendern äußerst beliebt, da es sehr zuverlässig ist und unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten erlaubt. So gibt es Interfaces für Administratoren, Reseller, Kunden sowie für Domain- und Mail-Besitzer.

Mit dem Plesk Manager und Plesk Monitor stehen zudem zwei sich ergänzende Apps zur Verfügung, über die man seinen Server komfortabel mobil managen kann. Beide Apps sind kostenlos über iTunes, Google play und BlackBerry World erhältlich.

Um einen mobilen Zugriff über Smartphone und Tablet einzurichten reicht das Parallels® Plesk Panel allein allerdings nicht aus. Auf dem Server muss außerdem das Add-on Bundle PowerPanel installiert sein, das in der Regel bei praktisch allen Internetdienstleistern kostenpflichtig hinzu bestellt werden muss. Wichtig ist außerdem, dass man seine Plesk-Version regelmäßig aktualisiert, da der Plesk Manager ansonsten nur eingeschränkt funktionsfähig ist. Mindestvoraussetzung für die aktuellen Apps ist Parallels Plesk Panel Version 10.4 oder höher.

Wenn man diese beiden Hürden überwunden hat, ist die Bedienung der Apps sehr einfach. Man braucht lediglich den Hostname, den Loginname und das Passwort eingeben und erhält detaillierte Angaben zu seinem Server. Zum Beispiel:

• Statistiken zur durchschnittlichen CPU-Auslastung und der Datenübertragung (pop3-imap, smtp, http, ftp).
• Aktuelle Informationen zum verfügbaren Speicherplatz und der Speicherplatznutzung.
• Sehr übersichtlich und praktisch ist auch die Liste der installierten Dienste zu denen direkt der aktuelle Status angezeigt wird. Zudem kann man Dienste einzeln starten und stoppen.
• Selbstverständlich lässt sich auch der gesamte Server neu starten. Man kann seinen Lizenzschlüssel abrufen und bei Bedarf zurücksetzten, Zugriffsbeschränkungen einrichten und Passwörter vergeben bzw. ändern.
• Störungen und andere wichtige Ereignisse werden in einer Chronik erfasst.

Das Frühwarn-System für Server

Idealerweise sollte man zum Plesk Manager auch den Plesk Monitor installieren. Die Aktivierung ist genauso einfach: auch hier braucht man lediglich den Hostname, den Loginname und das Passwort eingeben. Mit dieser App kann man eine Reihe von Alarmfunktionen aktivieren:

Besonders vorteilhaft ist zum Beispiel die automatische Alarmierung mittels Push-Nachricht wenn:
• Services gestartet oder gestoppt sind
• Lizenzen ablaufen
• das Domainlimit überschritten wurde

So kann man praktisch sofort und von überall her eingreifen, wenn eine Störung auf dem Server oder bei einer Anwendung auftritt und zum Beispiel die entsprechende Anwendung neu starten. Darüber hinaus liefert der Plesk Servermonitor wichtige Informationen zum Betriebssystem, der Hardwareausstattung und Ressourcenauslastung.

Die mobile Administration für dedizierte Server ist noch „entwicklungsfähig“

Viele Betreiber eines dedizierten Servers benutzen ebenfalls Plesk. Selbstverständlich kann man für die mobile Administration auch hier auf den Plesk Manager und Plesk Monitor zurückgreifen. Alternative kostenlose Applikationen mit ähnlich umfangreichen Funktionen für dedizierte Server sind derzeit leider schwer zu finden. Eine kostenpflichtige Variante ist hingegen WinAdmin – Remote Desktop.

Kein Wunder also, dass Hardware-Anbieter zum Beispiel Hewlett-Packard mit dem HP iLO Mobile eine eigene App für die mobile Fernadministration der HP ProLiant Server entwickelt haben. Nach Angaben von HP sollen damit bis zu 1.600 Systemparameter ausgelesen werden können und detaillierte Fehleranalysen von Systeminstallationen möglich sein.

Auch verschiedene Internetdienstleister bieten bereits eine eigene App an. So hat zum Beispiel Host Europe den Mobile Server Manager entwickelt, der speziell auf die mobile Administration von Root Servern über das Verwaltungsinterface Control-Panel zugeschnitten ist. Der Vorteil: man benötigt kein kostenpflichtiges Add-on, sondern braucht das Verwaltungstool lediglich für die mobile Administration freischalten. Die Zugangsdaten können dabei individuell angelegt werden.

Fazit

Betrachtet man den deutschen Markt, so spielen Plesk Manager und Plesk Monitor von Parallels derzeit eine dominierende Rolle bei der mobilen Server-Administration. Doch der Bedarf nach immer spezialisierteren Apps nimmt weiter zu, wie die zahlreichen Eigenentwicklungen von Hardwareunternehmen und Internetdienstleistern zeigen. Dazu trägt mit Sicherheit der Umstand bei, dass Apps relativ einfach und kostengünstig entwickelt werden können. Besonders positiv fällt dabei auf, dass bei den mobilen Administrations-Apps sehr viel Wert auf gute Usability gelegt wird. Bleibt zu hoffen, dass die Usability-Erfahrungen, die bei der Entwicklung dieser Apps gemacht werden, möglichst rasch auch für die Optimierung der zur Grunde liegenden Administrations- und Konfigurationstools genutzt werden. Uns User würde es freuen.